Der Einzelhandel ist im Umbruch – so sehr vielleicht, wie niemals zuvor: neue Vertriebsarten, der Ruf nach nachhaltiger Produktion und veränderter Unternehmensführung. Hinzu kommen die Kunden, die immer anspruchsvoller werden. Ein Umbruch, der noch beschleunigt wird durch die immensen Herausforderungen der letzten Monate und Jahre, darunter unter anderem die Corona-Lockdowns, wiederkehrende Lieferengpässe und die aktuelle Energiekrise.
Der Einzelhandel, wie man ihn bisher kennt, muss sich neu erfinden: die alten Geschäftsmodelle gehören auf den Prüfstand. Wer alte Konzepte nicht überdenkt, nicht gewillt ist, neue Wege zu beschreiten, wird es künftig schwer haben.
Spannend in dieser Zeit: Wie ist die Stimmung der Verbraucher? Wo liegt deren Fokus? Was ist ihnen wirklich wichtig? Kekst CNC hat mit einer repräsentativen Umfrage das Stimmungsbild der Konsumenten aufgenommen.
Die Ergebnisse:
Nachhaltigkeit ist „IN“ – auch in Krisen-Zeiten
Wer Nachhaltigkeit lebt und das transparent kommuniziert, sammelt Pluspunkte bei den Verbrauchern und beeinflusst deren Kaufverhalten!
Aber Vorsicht: Unternehmen, die sich grüner geben als sie sind, sind den Verbrauchern ein Dorn im Auge. „Greenwashing“ Skandale haften den Unternehmen langfristig an – Kunden sind nachtragend. Vielmehr können Unternehmen mit einer überzeugenden und gelebten Nachhaltigkeitsstrategie punkten und werden von den Kunden belohnt. Knapp 60% der Befragten würden eher dort einkaufen als bei der Konkurrenz.
Daran ändern auch Krisenzeiten, engere Geldbeutel und eine ungewisse Zukunft nichts. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, auch in schwierigen Zeiten auf nachhaltige Produkte zu setzen. Dieses Verhalten ist besonders stark bei Frauen und Besserverdienenden ausgeprägt.
Es reicht demnach nicht, wenn Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie leben. Sie müssen sie auch kommunizieren – proaktiv und nicht als notwendige Folge auf beispielsweise eine Gesetzesänderung. Das ist eine entscheidende Grundlage für langfristige Kundenbindung und Garant, Krisen besser zu überstehen.
Für Führungskräfte gilt - Gesicht zeigen
Was die Umfrage ebenfalls klar zeigt: Die Hälfte der Befragten kauft lieber dort ein, wo sie ein Gesicht zum Unternehmen haben. Das gilt für alle Altersgruppen – bei den bis 60-Jährigen ist dieses Verhalten sogar noch ausgeprägter.
Denn: Führungskräfte repräsentieren das Unternehmen und tragen dessen Werte stellvertretend nach außen. Durch den Einfluss der Medien, verstärkt auch durch Social Media, ist die Visibilität der Führungskräfte stark gewachsen. Entsprechend groß ist ihr Einfluss auf die Reputation des Unternehmens – im Positiven wie im Negativen.
Was ist die Folge daraus? Unternehmen sollten diese Möglichkeit der Außenwirkung nutzen. Eine proaktive Positionierung von Führungskräften mit klaren Botschaften stärkt das Verbrauchervertrauen – insbesondere in schwierigen und herausfordernden Zeiten.
Mehr Sichtbarkeit für Frauen an der Spitze
Frauen können dazu beitragen mehr Vertrauen aufzubauen
Eine kompetente Führungskraft ist wichtig für Unternehmen und Verbraucher, besonders in Zeiten von Unsicherheit – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder anderen demografischen Eigenschaften. Dennoch sagten fast 50% der Befragten, dass mehr Frauen in Führungspositionen dem Einzelhandel helfen würden, erfolgreicher durch die aktuelle Krise zu kommen. Diese Einschätzung zieht sich durch alle Altersklassen.
Für Unternehmen heißt das: Gibt es Frauen im Management, sollten diese nach außen und innen noch stärker sichtbar sein.
Der Einzelhandel ist aktuell mit immensen Herausforderungen konfrontiert – doch das birgt auch große Chancen. Um gestärkt aus dieser Phase des Umbruchs zu kommen, bedarf es einer fundierten, transparenten und zielgerichteten Kommunikation. Sie ist die Grundlage für neues, nachhaltiges Verbrauchervertrauen.
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